Kodokan veröffentlicht Corona-Statement

Das Kodokan hat durch seinen Leiter der Abteilung für Bildung und Instruktion (Head of Education and Instruction Dept. of Kodokan), Sameshima Motonari (8. Dan), eine Videobotschaft an die Kodokan-Judoka in aller Welt gesendet. Zweck war es, über die COVID-19-Situation am Institut zu berichten. Zunächst gibt Sameshima bekannt, dass Saburo Matsushita, Judolehrer am Kodokan-Institut, bereits am 19. April 2020 im Alter von 84 Jahren am Coronavirus SARS-CoV-2 verstorben ist. Er würdigte insbesondere Saburo Senseis Sanftmütigkeit gegenüber seinen Schülern und drückte den Wunsch aus, ebenso gutherzig zu unterrichten, wie es der Verstorbene zu tun pflegte.

Im Folgenden stellte Sameshima die Infektionsschutzmaßnahmen und die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs im Kodokan dar. Demnach war das Institut ab dem 27. Februar 2020 geschlossen, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu vermeiden. Das Dojo blieb den Judoka für drei Monate verschlossen. Am 1. Juni öffnete der Kodokan nach vorsichtigen Überlegungen wieder. An jenem Tag seien 100 Kinder sowie 2 Frauen zum Training gekommen. Sameshima beschreibt die Schüler als merklich „verändert“ und „nervös“. Das eingeblendete Videomaterial zeigt währendessen Jungjudoka mit Maske, die in Sicherheitsabstand zu einander in Reih und Glied auf der Tatami sitzen. Als er das Dojo betrat, seien ihm beim Anblick der Kinder „ganz natürlich“ die Tränen gekommen. Beeindruckt sei er gewesen, dass alle geduldig darauf gewartet hätten, in das Kodokan zurückzukehren. Das Training habe mit Tandoku-renshu begonnen und sei mit Uchikomi und Yakusoku-renshu (freies technisches Üben) fortgeführt worden. In der Zeit, wo nur wenig Körperkontakt möglich war, hätten sich insbesondere Physis und das Training ohne Partner (Tandoku-renshu) ernorm verbessert – wenn auch anders als vor COVID-19. Ebenso habe sich die Mentalität der Kinder während dieser Zeit verändert: Sie hätten realisiert, wie wichtig harte Arbeit und der Fokus auf sich selbst seien. Andererseits freut er sich umso mehr zu sehen, wie sich seine Schüler weiterentwickelten, wenn das Randori-Training wieder durchgeführt werden könne. Er drückte hier seine Zuversicht aus, dass die Judoka an der schweren Zeit gewachsen seien und künftig noch näher zusammenstünden.

Seit dem 27. Feburar 2020 seien seitens des Kodokan alle Veranstaltungen abgesagt worden. Darunter zählten viele Turniere, aber auch Seminare. Allerdings seien im Sommer einige kleine Seminare mit wenigen Teilnehmern und unter großer Beteiligung des ganzen Lehrpersonals veranstaltet worden. Insgesamt haben in jenen Kursen 206 Judoka teilgenommen. Dies steht im gewaltigen Gegensatz zu den Teilnehmernzahlen im Jahr 2019. Damals hatten 958 Judoka partizipiert. Zudem seien in den Sommerkursen keine ausländischen Teilnehmer zugelassen worden. Im Bezug auf die Sommerkurse des Kodokan stellt Sameshima folgendes klar: Es handele sich sich um die wichtigste Veranstaltungsreihe im Jahr. Er hielt als Erfolg fest, dass diese Kurse überhaupt stattfinden konnten. Währenddessen sei es aufgrund der gesammelten Anstrengungen des Personals zu keinen Infektionen mit SARS-CoV-2 gekommen. Daher dankt er allen Beteiligten für die erfolgreiche Durchführung.

Abschließend sagte Sameshima, es mögen noch viele Desaster wie COVID-19 oder andere Naturkatastrophen auf uns zukommen, aber der Kodokan sei stets offen für alle Judoka. Er ermunterte, das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht als Feind zu sehen, sondern sich über Lösungen Gedanken zu machen.

Quelle:

Das könnte dich auch interessieren …